Westfälischer Floorballclub - SG Mittelnkirchen / Stade 4:3 (1:1, 2:1, 1:1)

Während die Mittbewerber bereits schon in die 2. Bundesliga Nord/West schnuppern durften oder sich bereits richtig in ihr eingespielt hatten, trat der Westfälische FC, nun als vollständiger Münsteraner Verein, am 30. September als letzter Liga-Teilnehmer zum Kampf um Ligapunkten an. Aus dem alten Land kam die SG Mittelnkirchen/Stade zur ersten Standortbestimmung.
Zunächst wurde der Standort eher nervös bestimmt - bis auf ein paar Weitschüsse konnte man aus den ersten Minuten nur wenig wirklich Berichtenswertes in das große Buch des Floorballs schreiben. Der WFC kam in Folge aber etwas besser auf, kontrollierte, aber musste sich dabei auch immer wieder gefährlichen Angriffen der Gäste erwehren. Trotzdem war die erstmalige Führung in der 15. Minute absolut verdient, nachdem Marcel Emmerich sich schön aus defensiver Position freilief und nach gutem Pass von Danijel Patrucic direkt abschloss. In die Pause ging es allerdings mit einem 1:1 - Remis - nachdem Lasse Schmidt bei einem Konter zunächst an der Latte gescheitert war, konnte er unbedrängt einschieben. Etwas schmeichelhaft, aber der künstlerische Ausdruck war noch nie wirklich wichtiger Bestandteil eines Floorball-Ergebnisses.
In der Folge des Spiels drückten die Gäste doch immer mehr in Richtung von Dieter Ritgen, der sich allerdings einer gut aufgestellten Defensive sicher war - sehr viele Schüsse blieben schon geblockt hängen, bevor sie in Richtung Tornetz flogen. Gegentore kommen im Allgemeinen nie zu guten Zeitpunkten, aber die erneute Führung der Gastgeber in der 28. Minute schmerzte die SG sicherlich ganz besonders, hatte man doch gerade in den Minuten davor den WFC deutlich in dessen Hälfte eingeschnürt. Hier muss übrigens die B-Note sehr löblich erwähnt werden: der präzise, halbhohe Pass von Peter Storms in den Lauf von Florian Kuhn verdiente schon ein Fleißkärtchen - der direkte Abschluss in den Torgiebel war aber dann noch umso sehenswerter. Der Treffer lähmte die Bemühungen der Gäste für ein paar Minuten, danach drohte das Spiel aber wieder zugunsten der Norddeutschen zu kippen. In diesen Momenten hatte der WFC einfach an diesem Tag die besseren Antworten - nach einem Freischlag traf Kapitän Michel Grevenstette in der 37. Minute zum 3:1. Dass der Spielgemeinschaft auch noch mit mangelndem Glück zu kämpfen hatte, zeigte sich nur wenige Sekunden später - praktisch mit dem Bully wurde Ritgen von einem harmlosen Schuss völlig überrascht, aber eben auch vom Lattenkreuz vor einem etwas peinlichen Treffer bewahrt. Die Mittelnkirchener Hoffnungen wurden noch durch eine Zeitstrafe gegen Münster kurz vor der Pause geschürt, es blieb aber beim Zwischenstand von 3:1.
Im Schlussdrittel wurde es dann immer heißer in der Hälfte der Gastgeber. Letztlich reichten die offensiven Mittel der Gäste aber eben nicht aus, um ausreichend Chancen gegen die geschickte Deckung des Gegners zu erarbeiten, erst nach 49 Minute stocherte Mats Ölkers von der rechten Seite den Ball über die Linie - der WFC nahm nun die dringend benötigte Auszeit, das Spiel drohte zu kippen. Doch nur eine Minute später handelte sich Mittelnkirchen eine dumme Zeitstrafe ein, dies nahm nicht nur den Schwung, sondern schenkte dem WFC auch noch einen gewissen Torepuffer für die Nervenberuhigung: zwar schaffte es das Gastteam über eine Minute lang nicht, überhaupt erstmal in eine Überzahlformation zu kommen - doch, das Thema B-Note lässt wieder grüßen, Philipp Mertens nahm sich einfach in der 52. Minute ein Herz und zimmerte das Spielgerät im Stile eines Blue-Liners an Niklas Dammann vorbei. Die wütenden Sturmbemühung mit totalem Forechecking wollten für Mittelnkirchen/Stade einfach nicht zu einem Tor führen, erst 15 Sekunden vor Schluss schaffte Steffen Horn den Anschlusstreffer - dass er sich schon darüber nicht mehr wirklich freuen konnte, war letztlich eine realistische Einschätzung.
Der WFC gewann so knapp in einem fairen, attraktiven Kampfspiel mit der etwas solideren Defensive und dem nötigen Glück mit 4:3 und schaffte somit einen gelungenen Liga-Einstand. Mittelnkirchen/Stades Bilanz nach zwei Ligaspielen fällt nach zwei Niederlagen hingegen schmerzlicher aus, die gezeigte Leistung lässt aber die ersten Wunden sicherlich ganz schnell wieder heilen.


  Westfälischer Floorballclub   SG Mittelnkirchen / Stade
2 Dieter Ritgen (TW) 84 Niklas Dammann (TW)
35 Kevin Fries (TW) 7 Jannick Ropers
3 Marcel Emmerich 9 Sören Dehmel
5 Berit Paulsen 10 Arne Kerlin
6 Michael Grevenstette 11 Steffen Horn
7 Andre Kiethe 12 Carsten Hebbeler
8 Nadine Kraus 14 Fabio Vassalli
11 Danijel Patrucic 15 Jonas Heintsch
12 Florian Kuhn 16 Florian von Kroge
14 Peter Storms 19 Mats Ölkers
15 Matthias Lohne 22 Lasse Schmidt
17 Sebastian Lütke-Wenning    
18 Philipp Mertens