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Am 12. März 2011 ging die Reise in Richtung Norden - ganz in Richtung Norden -, denn mit Timra, etwa 15km nördlich von Sundsvall oder, für diejenigen, die
nicht zu den Experten schwedischer Landesgeographie gehören, etwa 400km nördlich von Stockholm, hatte ich beim einzigen Spiel meines Floorball-Wochenendes gleichzeitig
das nördlichste Spiel auf meinem Plan, welches ich jemals fotografieren konnte. Die Partie zwischen den Gastgebern Ankarsvik, die aus dem gewohnten Sundsvall in das ungewohnte Timra auswichen, und Sten Sture hatte
an sich auf dem Papier wenig Spannung zu bieten: der Tabellenletzte und sichere Absteiger durfte sich im letzten Spiel der Saison gegen den Tabellenzweiten - vermeidlich - noch einmal zum
Abschluss so richtig verkloppen lassen. Spannung bot allerdings der Parallel-Vergleich: da Sten Sture in der Woche zuvor den grossen Ligakonkurrenten
Sala Silverstaden in eigener Halle geschlagen hatte, war plötzlich ein Einzug in die Elitserien-Qualifikation wieder möglichst - allerdings hätte Sala dafür im Parallelspiel
gegen Alunda patzen müssen - was aufgrund der Tatsache, dass Alunda gerade einmal ein Platz und drei Punkte von Ankarsvik trennte, eher unwahrscheinlich war.
Doch in den ersten Minuten sah es sogar so aus, als würde der Favorit schon an seinen eigenen Hausaufgaben scheitern: in den ersten sieben Minuten sahen die wenigen Zuschauer gerade mal einen Schuss auf das Tor von
Cassandra Hellsing - und dieser Versuch war ein verzweifelter Bogenschuss aus der eigenen Abwehr der Favoriten. Die Gastgeberinnen hingegen schrieben erste gute Chancen und tauchten mehrfach gefährlich vor Lina Arnbom auf.
Denkwürdig waren die ersten Minuten allerdings auch wegen zweier kurioser Unterbrechungen. Sooo schlecht war die Partie nun wirklich nicht, aber die Hallenuhr entschied sich, nach bereits einer Spielminute die erste
Pause anzutröten - bis dieser technische Defekt behoben war, vergingen lockere drei Minuten. Zwei Minuten später purzelte die Bande auf der gesamten Länge vor dem Spielsekretariat - doch mangels Bandenhelfern oder Balljungen musste die Partie nach etwa einer haben Minute weiterer
Spielzeit unterbrochen werden - ein sehr peinlicher Umstand für die Gastgeberinnen. Nach den ersten sieben Minuten kam dann aber der Uppsala-Express ins Rollen, zu Ende der 10. Minute
stand Sofie Andersson zentral einfach zu frei und erzielte das 1:0, nur 18 Sekunden später liess Marie Schoeps das 2:0 für die Gäste folgen. Doch die Gäste gaben nicht auf und wurden letztlich auch für ihre gute
Anfangsphase belohnt: innerhalb einer guten halben Minute glichen Emma Sponton und Anna Östmann in der 12. und 13. Minute zum 2:2 aus - allerdings liessen die Gäste gleich wieder
die sportliche Antwort folgen und trafen ihrerseits noch in der 13. Minute innerhalb von 12 Sekunden zum 2:3 und 2:4. Ersterer Treffer gebührte dabei vor allem Elin Gabrielsson, die
mit einem schönen langen Pass aus der eigenen Hälfte ihre Teamkameradin Sofie Paulsson vor dem Tor bediente, beim vierten Treffer der Gäste machte es die Abwehr
von Ankarsvik Sten Sture zu einfach, nach einem Schuss von Amanda Dalgado Johansson zum Nachschuss von Fanny Bromark zu kommen. Trauerte man in den ersten Minuten noch den beiden
verhinderten Rhöös-Schwestern oder einer Nora Susztak nach, die verletzt auf der Bank sass, dominierten nun die Angereisten und erhöhten mit einem Treffer von Sparf 13 Sekunden vor der nun richtigen
Pausen-Hupe auf 5:2.
Während die ersten zwanzig Minuten spannende und interessante Momente boten, wurde es in Folge doch zusehens langweiliger und man trauerte dem Fakt nach, dass "Innebandy" nun mal Inne-Bandy ist - denn draussen lockte
ein traumhafter skandinavischer Wintertag zu anderen Aktivitäten. Wer standhaft in der Timra Sporthall blieb, bekam im zweiten Drittel zwei Tore und zwei Strafzeiten zu sehen - allesamt auf Seiten der Gäste: in der 24. Minute
erhöhte Amanda Wall auf 5:2, in der 31. Minute schrieb Interims-Kapitänin Emelie Ljung den sechsten Treffer für ihr Team - die Zeitstrafen gab es für relativ unmotivierte Vergehen, ein Reklamieren von Paulsson sowie ein klassischer Stoss in die Bande ihrer Kameradin
Schoeps. Im dritten Drittel liessen dann beide Teams es etwas mehr schleifen, freuten sich auf die gemeinsame Sommerpause und vernachlässigten dabei vor allem hier und da die Abwehrarbeit. Nutzniesserinnen waren dabei zunächst die Gastgeberinnen,
die in der 45. und 48. Minute auf 3:7 und 4:7 verkürzten (schöne Einzelleistung von Östman / Konter von Lina Wägström), danach legte Sten Sture noch drei Treffer nach und konnte dank der zählbaren Erfolge von
Amanda Dalgado Johansson (55./58. SH) und Schoeps (59.) die Saison mit einem Punkte-Dreier abschliessen - da Sala erwartungsgemäss wenig Probleme mit Alunda hatte, war die Elitserien-Qualifikationsrunde dann auch nicht mehr erreichbar geblieben.
| Ankarsvik BK | | Sten Sture IBK
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21 | Cassandra Hellsing (TW) | 91 | Lina Arnbom (TW)
| 77 | Therese Stadin (TW) | 95 | Frida Bagerfeldt (TW)
| 4 | Jonna Holm | 2 | Sara Gunnarsson
| 5 | Ida Dovermyr | 3 | Amanda Wall
| 8 | Jennie Israelsson | 5 | Maria Schoeps
| 10 | Johanna Forsström | 8 | Anna Torstensson
| 12 | Linnea Eriksson | 9 | Hanna Cardell
| 14 | Caroline Gustafsson | 10 | Josefin Jonasson
| 18 | Emma Sponton | 11 | Fanny Bromark
| 19 | Lina Wagström | 13 | Hanna Cardell
| 20 | Maya Engblom | 14 | Emelie Ljung
| 22 | Jane Sahlström | 15 | Elin Gabrielsson
| 27 | Caroline Carlson | 16 | Emma Hagersten
| 73 | Maja Nyman | 18 | Amanda Johansson Delgado
| 81 | Anna Östman | 21 | Caroline Strömgren
| | | 25 | Evelina Sparf
| | | 27 | Emma Johansson
| | | 37 | Sofie Paulsson
| | | 92 | Nora Susztak
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