10.9.2010: Deutschland - Ungarn 5:1 (2:0, 2:1, 1:0)

Nachdem der Erstversuch in 2010 in die organisatorische Hose gegangen war, trafen sich nun am zweiten Septemberwochenende drei deutsche Nationalmannschaften in Wernigerode, um um den Hasseröder Viernationencup zu spielen. An sich hatten nur die Männer um diesen Titel zu spielen, trafen sie doch in der Stadtfeldhalle auf Italien, Ungarn und Österreich - parallel spielten die Nationalmannschaften der Damen und der U19 in drei Spielen den virtuellen Ehrenpokal der deutsch-ungarischen Freundschaft aus.
Die ersten Partien des 10. Septembers 2010 wurden dabei parallel ausgetragen. In beiden Fällen hieß die Partie Deutschland-Ungarn - während in der bereits erwähnten Stadtfeldhalle die Junioren aufeinandertrafen (was letztlich mit einem knappen 7:6-Sieg für Deutschland endete), konnte man doch den ersten Auftritt der Damen-Nationalmannschaft nach der desaströsen WM in Schweden mit Spannung erreichen. Es fällt schwer, die Gründe dafür zu analysieren, dass nur offiziell 13 Zuschauer den Weg in die Halle Burgbreite fanden - ob es nun das allgemeine Los der "Zweithalle" war, Damen-Floorball allgemein nicht hoch im Kurs steht oder die weibliche FVD-Equipe in den letzten Jahren einfach zu viel Kredit bei den Zuschauern verspielt hatte, fällt schwer zu entscheiden. Auf jeden Fall war schon vor dem ersten Bully eines deutlich zu erkennen: die Damen in weiss-schwarz traten deutlich anders auf wie man dies noch vorher schmerzlich protokollieren musste - und auch wenn erwartungsgemäß im Spiel noch nicht jedes Rädchen ineinandergriff, war doch eine deutliche Handschrift des neuen Nationalcoaches Simon Brechbühler und seinem Team zu erkennen. Der Grund für diese lange Einleitung: zum einen war es einfach genau diese Frage, die die Partie im Vorfeld so interessant machte, zum anderen ist die Geschichte der Partie schnell erzählt: Deutschland hatte den besseren Start, der Mannschaft von Zsuszanna Varsanyi steckte noch zu deutlich die elfstündige Busanreise samt Panne in den Knochen. Auf deutscher Seite waren es vor allem die "Finnland-Importe", die der Partie den Stempel aufdrückte: den ersten Treffer erzielte Antje Schmidt, die trotz der an sich drückenden Feldüberlegenheit ausgerechnet mit einem Konter ihre Mannschaft in Führung brachte, eine gute Minute später setzte sich die starke Madeleine Voigt schön mit einer Einzelleistung durch die ungarische Abwehr durch. Zwar kamen die Gäste immer besser in die Partie, an der deutschen Spielkontrolle änderte dies aber nichts - mehr Tore fielen allerdings in den ersten zwanzig Minuten auch keine mehr.
Im zweiten Abschnitt zeichnete sich das gleiche Bild: Ungarn wurde immer besser, Deutschland wirkte aber souverän und konnte die Führung weiter ausbauen: erneut war es Voigt, die den Ball an Enikö Karpati vorbeidrückte - dieses Mal war es ein Abstauber nach einem Schuss von Schmidt. In der 31. Minute konnte Magdalena Tauchlitz nach einer Vorlage von Kapitänin Sandra Dirksen auf 4:0 erhöhen. Letztlich hatten die Ungarinnen ein Tor verdient - es fiel allerdings etwas kurios als, sich ein Schuss von Zsuzsanna Tilk in der 34. Minute abgefälscht an Svenja Zell vorbeisenkte, die dabei zwar unglücklich aussah, aber wohl chancenlos war. Ansonsten bot die erst 18-jährige Deutsch-Schweizerin von den Red Lions Frauenfeld aber eine gute Partie und überzeugte in den wenigen kniffligen Situationen mit einem sicheren Auftreten.
Das dritte Drittel wurde nun deutlich ereignisärmer. Auch Jenny Hirn und Anika Mähler durften nun die Trainingsjacken ausziehen, Ungarn war bemüht, kam aber nur selten vor das gegnerische Tor. So blieb Fanny Gatzke die einsame Ehre, das letztlich einzige Tor des dritten Drittels zu erzielen, als sie eine Vorlage von Laura Hönicke in der 53. Minute zum verdienten 5:1-Endstand verwertete.


  Deutschland   Ungarn
91 Svenja Zell (TW) 21 Enikö Karpati (TW)
89 Nancy Gatzsch (TW) 2 Vivien Jetzin
2 Lisa Bartsch 3 Timea Zeke
3 Katja Timmel 4 Boglarka Bartok
5 Laura Hönicke 5 Judit Maszaros
7 Antje Schmidt 6 Vivien Varadi
8 Laura Neumann 7 Alexandra Simon
9 Michaela Nusser 8 Zsuzsanna Tilk
11 Sandra Dirksen (C) 9 Nicole Vertesi
13 Magdalena Tauchlitz 11 Bernadett Ladanyi
15 Sonja Dietel 12 Nora Mayer
16 Sara Patzelt 13 Liza Karacsony
18 Pauline Baumgarten 14 Anna Harmat
20 Jenny Horn 15 Brigitta Radacsi
21 Katja Leonhardt 16 Hajnalka Hajdu
22 Madeleine Voigt 17 Annamaria Szabo
23 Andrea Gerdes 19 Reka Kovacs
24 Anika Mähler 20 Renata Acsai
42 Fanny Gatzke    
44 Franziska Mietzsch