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Am ersten Februarwochenende ging es für Deutschlands U19 nach Salzburg, um dort gegen die Gastgeber und die ungarische Juniorinnen-Nationalmannschaft weitere Schritte auf dem Weg zur B-WM in Tschechien zurückzulegen. In der ersten Partie
war dabei für das Team von Jan Kratochvil die vermeindlich schwerste Hürde auf dem Spielplan, die ungarische Nationalmannschaft konnte man im Vorfeld als zumindest ebenbürtig einstufen.
Die etwas zerfahrene Abtastphase dauerte nur wenige Minuten, danach nahm die Mannschaft von Zsuzsanna Varsanyi das Heft in die Hand. Letztlich musste man einen Klassenunterschied auf dem Feld
attestieren, spielerisch waren die Ungarinnen mindestens eine Klasse besser, in puncto Athletik und Dynamik gaben sie der deutschen Mannschaft aber eine noch bitterere Lehrstunde. Gerade gegen Mitte des ersten Drittels
gab es ungarische Torchancen im 20-Sekunden-Takt - dass es bis in die 16. Minute herein torlos blieb, war einzig und allein neben eine mangelhaften Torchancenverwertung und dem nötigen Quentchen Glück der deutschen Torhüterin
Freya Mordhorst zu verdanken, die bis dato eine starke Partie lieferte. In der 17. Minute stellte Lisa Entelmann dann mit einem Freischlag den Spielverlauf völlig auf den Kopf: sie spielte sich aus rechter Position zentral frei und
erzielte das völlig überraschende - und auch nicht verdiente - 1:0 für ihre Mannschaft. Letztlich war dieses Tor aber auch eine Initialzündung für die magyarische Tormaschine, nur 42 Sekunden später
besorgte Reka Kovacs mit einem Flachschuss den Ausgleich, in der 18. Minute rutschte ein Ball von Boglarka Bartok an Mordhorst vorbei - beiden Treffern musste man leider das Prädikat anhaften, dass sie alles andere als unhaltbar waren.
Im zweiten Drittel hütete Indra Reck turnusmäßig das deutsche Tor und musste sich gleich den nächsten Angriffen der Gegner erwähren. Beim 3:1 durch Ungarns Kapitänin Veronika Szarvas sah auch sie bei einem halbhohen Schuss
nicht völlig glücklich aus (24.), in der 26. Minute besorgte Silvia Zimmermann das 4:1 für Ungarn. Letztlich machten es die Deutschen ihrem Gegner zu einfach, in Schussposition zu kommen - man könnte dies auch als eine gewisse Überforderung werten.
Die nächsten Minuten ließen wenigstens etwas mehr Genugtuung im deutschen Lager aufkommen, die Abwehr kam nun etwas besser mit den gegnerischen Angriffen zurecht, die ungarischen Torhüterinnen Brigitta Balla und Enikö Karpati erlebten allerdings einen eher
langweiligen Tag, zu selten gab es Angriffe der deutschen Mannschaft. Ausgerechnet in Unterzahl, die durchaus gefällig spielende Josephine Garcon musste in der 33. Minute wegen eines Stockschlages auf den Turnkästen vor dem Spielsekretariat Platz nehmen,
hatte Deutschland dann zwei gute Gelegenheiten durch Frederike Scholz, die neben Entelmann als einzige deutsche Spielerin vollkommen konkurrenzfähig schien. Da aber auch nach dieser Unterzahl
das deutsche Team seine wohl beste Phase hatte, blieb es beim 4:1 bis in die zweite Pause - letztlich gab es nicht viel Hoffnungen, dass diese Partie nicht an das grün-weiße Team gehen würde.
Das ungarische Floorball war einfach schneller, direkter, schöner - und eine Kostprobe davon gab es gleich in der 43. Minute, als Alexandra Baro nach einem schönen Zuspiel von Silvia Zimmermann Linda Bochmann, die das dritte Drittel im deutschen Tor
spielte, keine Chance ließ. Eine bittere Randnotiz spielte sich nun auf den nicht allzu sehr gefüllten Rängen ab: die anwesende österreichische Nationalmannschaft hatte nun ein Erbarmen mit dem deutschen Team und feuerte, wohl aus Mitleid,
den an sich ja nicht allzu geliebten nordwestlichen Nachbarn an. Letztlich sorgte aber auch diese unerwartete Motivationsspritze nicht für die nötige Spritzigkeit in Richtung ungarisches Tor, die Magyarinnen setzten noch zwei Treffer auf das Ergebnis:
Liza Karacsony überwand Bochmann in der 49. Minute mit einem Bauerntrick, Krisztina Rekasi hielt bei einem Pass von Silvia Zimmermann in der 53. Minute den Schläger in die Schussbahn und ließ der deutschen Schlussfrau hier keine Chance.
Letztlich verpasste Ungarn gleich zu Auftakt dieses kleinen Turniers der deutschen Mannschaft einen bitteren Dämpfer und eine schmerzhafte Standortbestimmung und war letztlich in allen Belangen überlegen. Ungarn positionierte sich damit früh
als einer der Favoriten für den Sieg in der B-Gruppe der U19-WM.
| Deutschland | | Ungarn
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80 | Freya Mordhorst (TW) | 1 | Brigitta Balla (TW)
| 1 | Indra Reck (TW) | 99 | Enikö Karpati (TW)
| 99 | Linda Bochmann (TW) | 3 | Lisa Karacsony
| 2 | Josephin Gacon | 4 | Boglarka Bartok
| 6 | Anna-Karoline Abraham (C) | 5 | Reka Kovacs
| 7 | Lisa Hansel | 6 | Nora Susztak
| 8 | Marina Döring | 7 | Alexandra Simon
| 10 | Larissa Engel | 8 | Alexandra Baro
| 11 | Carla Benndorf | 10 | Veronika Szarvas (C)
| 14 | Frederike Scholz | 11 | Fanny Sandorovsky
| 16 | Julia Pradel | 12 | Krisztina Rekasi
| 17 | Jessica Schulz | 13 | Silvia Zimmermann
| 25 | Cindy Höhne | 15 | Kristina Zimmermann
| 43 | Lisa Entelmann | 17 | Evelin Hotz
| 47 | Christina Wangler | 18 | Anna Czuck
| | | 19 | Agnes Huszar
| | | 20 | Petra Saranyik
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