SU Wiener FV - US Sonics Amersfoort 2:7 (0:1, 2:3, 0:3)

In der Partie zwischen Wien und Amersfoort ging es vor allem um die Ehre, nachdem Mallos mit Leganes kurzen Prozess gemacht hatte und damit sämtliche theoretische Bedeutung, die die Partie noch zuvor für die Qualifikation nach Dänemark gehabt hatte, hinfällig gewesen war. Die Sonics hatten mit einem Sieg gegen Leganes überrascht und waren demnach auch der Favorit in dieser Partie.
Der Favoritenrolle wurden die Sonics gleich von Anfang an gerecht. In den ersten zehn Minuten spielten die Sonics die Wienerinnen an die Wand, allerdings gab es dabei nur einen Treffer für die Amersfoorterinnen, als Annemiek Stegehuis mit einer schönen Einzelleistung die Abwehr umkurvte. Bereits nach gut neun Minuten hatte der österreichische Coach Franz Stefan Michalke genug gesehen und bat seine Mädchen zu sich - eine serh frühe Zeit für einen Time-Out. Zwar sah Wien danach deutlich besser aus, den nötigen Zug zum Tor ließen die Gastgeberinnen aber völig vermissen, Torchancen waren Mangelware. So hatte Renee Springer einen eher geruhsamen Einsatz im ersten Drittel, ganze zwei Torschüsse musste sie nach offizieller Zählart entschärfen. So ging es mit dem eher schon zu knappen 1:0 für die Niederländerinnen in die erste Pause.
Das zweite Drittel begann gleich mit einem richtungsweisenden Paukenschlag. Nach nur 21 Sekunden traf Stegehuis zum 2:0 für ihre Mannschaft, in der 23. Minute erhöhte Dieuwke Schokker nach einem schönen Pass von Iris Stockman auf 3:0. Die Niederländerinnen schienen den Wienerinnen immer einen Schritt voraus, letztere ließen oft auch den nötigen Biss vermissen. Deswegen war der erste Treffer für die Hauptstädterinnen in der 28. Minute überraschend: Ursina Jaeger konnte quer durch die Abwehr der Sonics laufen und ließ Springer keine Chance. Wirkliche Hoffnung wollte aber nicht aufkommen - und wurde dann auch im Keim erstickt: in der 32. Minute geriet Wien nach einem Stockschlag von Angelika Ernström in Unterzahl, nach anderthalb Minuten besorgte Stegehuis standesgemäß als Torschützin vom Dienst den Überzahltreffer. Zwar konnte Gabriele Leitner in der 34. Minute auf 2:4 verkürzen und damit auch den Pausenstand herstellen, Michalke musste aber nun schon eine verdammt gute Pausenansprache finden, um die offensichtlichen Defizite mit Motivation wettzumachen.
Auch im dritten Drittel bot sich das gewohnte Bild: Wien fehlte, gerade in der Abwehrarbeit, der nötige Biss, die Niederländerinnen waren einen Schritt schneller und hatten zudem eine Akteurin in ihren Reihen, die an diesem Sonntagmittag alle überragte: in der 44. Minute traf Stegehuis im Slot zum 5:2 und stand in der Situation genauso sträflich frei wie sechseinhalb Minuten später, als sie für das 6:2 verantwortlich war. Auch der letzte Treffer der Partie war der hochgewachsenen Nationalspielerin zu verdanken - bei ihrem Schuss halbhoch an den langen Pfosten des Wiener Gehäuses hatte Eveline Erhart keine Chance. Somit krönte die Niederländerin ihre Leistung von insgesamt sechs Toren auch noch mit einem Hattrick, die Wienerinnen werden sicherlich noch den einen oder anderen Alptraum mit der niederländischen Akteurin haben.



  SU Wiener FV   UA Sonics Amersfoort
37 Eveline Erhart (TW) 96 Renee Springer (TW)
4 Irene Uibel 3 Petra Bouwhhuis
5 Johanna Göschl 4 Eva Oosterwegel
6 Julia Zembacher 5 Simone Talla
7 Sonja Loos 6 Iris Stokman
8 Angelika Ernström 7 Dieuwke Schokker (C)
9 Franziska Mally 10 Dorinde Kleinegris
10 Renata Poklopova 11 Marieke Benneker
11 Elena Berecova 13 Annemiek Stegehuis
12 Garbrielle Leitner 16 Jikke Bakker
13 Theresa Fürtbauer (C)    
14 Nadine Klett    
15 Ursina Jäger    
16 Pia van Saanen    
27 Sandra Kral    
77 Olivia Reimer