Alle Jahre wieder stehen rund um die Osterzeit die schwedischen Finals auf dem Pflichtprogramm von unihockey-pics.de 2009 trafen bei den Damen zunächst Balrog B/S IK, die ich schon beim Spiel gegen Pixbo gesehen hatte, und IBF Falun auf dem Programm. Auch wenn zu Beginn des Spieles der Stockholmer Globen noch etwas vereinsamt wirkte, wurden gegen Ende der Partie 10.000 Zuschauer gezählt.
Falun war sicherlich eher Außenseiter, doch die Spielerinnen aus Dalernas Lan nahmen zunächst das Heft in die Hand. Die gefährlicheren Chancen erarbeitete sich aber das Team aus Stockholms Süden, so war es auch nicht überraschend, dass Hermine Dahlerus ihr Team in der 9. Minute in Führung brachte, als sie einen schönen Konter auf der rechten Seite über Johanna Dahlin abschloss. Falun versteckte sich keineswegs, doch wenn die Abwehr von Balrog einmal Schwächen zeigte, war Linnea Bergmann im Balrog-Tor eine sichere Bank. Balrog wirkte einfach wie die vielzitierte "große Mannschaft", dazu passte letztlich auch der zweite Treffer für das Team aus Botkyrka und Södertälje - zum einen, weil er zwanzig Sekunden vor der Pausensirene fiel, zum anderen, weil Ann-Sofie Sundholm bei einer undurchsichtigen Situation vor Rachel Mleczkovicz am schnellsten schaltete.
Wirkte Balrog im ersten Drittel doch extrem souverän, schien der Favorit nun etwas zu wanken. Dazu passte auch, dass sich Matilda Holmbom in der 25. Minute zu einer Dummheit hinreißen ließ: ihr Zweikampf an der Bande war schon klar abgepfiffen, trotzdem schickte sie ihre Gegenspielerin noch über die Bande - die zweiminütige Unterzahl blieb allerdings folgenfrei, lediglich Johanna Holmbom hatte eine gute Chance, als die Sünderin gerade von der Strafbank kam. Falun hatte weiterhin gute Gelegenheit, doch letztlich vertendelten die Außenseiter den Ball oft zu nervös. Es dauerte bis zur 36. Minute, dann traf Johanna Holmbom doch. Kurz danach ahtte Mail Dalbjer den Ausgleich auf dem Schläger, vergab aber freistehend. Eine weitere Strafe der eher dämlichen Art kassierte Erika Tjusberg für Balrog, die auf Höhe der Mittellinie mit einem Crosscheck niederstreckte. Die ganzen zwei Minuten musste Tjusberg nicht absitzen, denn Sara Kristoffersson glich in Überzahl aus - die Nationalspielerin hatte sogar gegen die hier ganz schwache Box von Balrog Zeit, ganz in Ruhe Bergman auszugucken. Die Partie hätte nun kippen können, doch letztlich war es wohl ein Ausdruck von Souveränität, dass Balrog gerade nach ihrer schwächsten Phase der Partie den erneuten Führungstreffer erzielte: an sich wurde Amanda Wendelstig gar nicht optimal von Emelie Lindström angespielt, weil der Pass weit auf der Rückhandseite landete - doch Wendelstigs Treffer aus der Drehung war einfach Weltklasse. Mit dem 3:2, der auch gleichzeitig den Pausenstand markierte, zog Balrog noch gerade so den Kopf aus der Schlinge.
Im Schlussdrittel spielte Balrog nun wieder deutlich besser. Falun war zwar bemüht, ließ aber den letzten Pepp einer Schlussoffensive völlig vermissen, auch wenn der Ball oft in der gegnerischen Hälfte gehalten wurde. So kam es in der 54. Minute zur Vorentscheidung: Emelie Lindström stand nach einem schönen Dahlerus-Pass völlig frei im Slot und zog direkt ab. Zwar versuchte Falun die letzten dreieinhalb Minuten noch einmal ohne Torwart die Partie zu drehen und hatte bis auf einen Pfostenschuss auf das leere Tor auch keine brenzlige Tor mehr abzuwehren, doch weiterhin fehlte auch das letzte Quentchen, was nötig war, um noch einmal den Weg zum "SM-Guld" aufzustoßen.
So gewann Balrog letztlich absolut verdient mit 4:2.

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