Nach den Spielen im Finnkampen ging es am 8.2.2009 noch für einen Abstecher in die Bombardier Arena, wie die ABB Arena Nord designierter Spielort der Damen-WM 2009. In dem etwa 2000 Zuschauer fassenden Schmuckkästchen verirrte sich außer den Aktiven leider nur gut zwanzig Personen, denn im Spiel bei den Damjuniorer 20, eine Spielklasse, die im Wesentlichen jungen Spielerinnen die Möglichkeit geben soll, mehr Spielpraxis zu ernten, stand eine durchaus attraktive Partie auf dem Programm: die U20-Damen des gastgebenden Västeras IBF Ungdom empfingen mit Lockerud/Mariestad IBK den bisher ungeschlagenen Tabellenführer in der Staffel - kein Wunder, denn Lockerud tritt mit einem sehr ähnlichen Kader auch in der Division 1 Västra an und hatte sich dort bereits drei Spieltage vor Saisonende für die Aufstiegsrunde in die Elitserien qualifiziert. So sah sich Anders Avelin, der Mannschafts-Betreuer der Gastgeber, auch in einer krassen Außenseiterrolle, auch wenn die Gäste gerade einmal acht Feldspielerinnen mit nach Västermanland brachten.
Västeras schlug sich aber von Anfang an sehr gut. Zwar hatte Lockerud mehr Ballbesitz und kontrollierte die Partie, durch die gut gestaffelte Abwehr der Gastgeber wollten aber nur wenig Abschlüsse gelingen, die dann von Matilda Hellström im Tor sicher entschärft wurden. Andererseits wurde das Spiel dadurch zu Beginn recht statisch, was den zahlenmäßig unterlegenen Gästen sicherlich in die Karten spielte. Gegen Ende des Drittels trauten sich die Gastgeberinnen dann auch mehr zu, doch das Drittel blieb torlos - ein absolut verdienter Achtungserfolg.
Die Freude über das gute erste Drittel währte allerdings nur 45 Sekunden: Samora Blomkvist brachte mit einer schönen Einzelleistung die Gäste in Führung. Doch auch in der Folgezeit präsentierte sich Västeras durchaus ebenbürtig, brach keineswegs ein, sondern konnte sich gerade gegen Ende des Drittels ein paar schöne Angriffe und gefährliche Konter erspielen - allerdings parierte Josefin Wallin Börjesson im Tor der Westschwedinnen in jedem Falle sicher, so dass die knappe Führung in einem sehr attraktiven Spiel bis zur Drittelpause bestehen blieb.
Nach einem etwas verhaltenen Einstieg in das Schlussdrittel übernahm Västeras immer mehr die Partie. Dies gab allerdings auch hier und da Räume für die gegnerische Offensive, erneut war Sandra Blomkvist die Nutznießerin und sorgte in der 50. Minute mit einem schönen Schuss aus der Drehung für eine Vorentscheidung. In der 57. Minute gab es sogar noch eine kleine Chance für Västeras zum Comebeack, als Mathilda Groth Nilsson für die Gäste auf die Strafbank musste. Västeras-Coach Joakim Grefberg setzte noch einmal alles auf eine Karte und spielte mit sechs Feldspielern. Aus deutscher Sicht blutete die Unihockey-Seele etwas, denn in der 59. Minute scheiterte Antonia von Zweigbergk, eine deutschstämmige Verteidigerin, die eine sehr überzeugende Partie bot, aus kurzer Distanz am leeren Tor, doch in der Schlussminute fiel der dritte Treffer für Lockerud dann doch noch - auch für die Empty-Net-Goals war an diesem Tag einfach Samora Blomkvist zuständig, die somit alle drei Treffer der Gäste erzielte. Doch auch Västeras konnte sich noch in die Torschützenliste eintragen, der verdiente Ehrentreffer fiel 23 Sekunden vor Schluss durch Alice Mille.
Für beide Teams war dieses 3:1 ein absolut zufriedenstellendes Ergebnis. Lockerud hat in der Aufstiegsrunde zur Elitserien wichtigere Aufgaben als die Damjuniorer, Västeras konnte mit einer überzeugenden Leistung die eigenen Zuschauer durchaus glücklich stimmen. Die Partie bot unter dem Strich sehr interessantes, taktisch und technisches sehr hochwertiges Unihockey, so dass der Ausflug zu den Damjuniorer auch absolut zur Nachahmung empfohlen ist.

• Der Autor empfiehlt heute Super Smash Bros Brawl (Wii).

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