UC Heidelberg - ESV Ingolstadt 14:3 (5:1, 5:0, 4:2)

Nach dem Match zwischen Ludwigshafen und Konstanz stand am 25. Oktober 2008 in der Helmholtzhalle nun das Match zwischen Heidelberg und Ingolstadt auf dem Plan. Für diese Zweitrundenpartie hatte man im Vorfeld etwas mehr Spannung erwartet, auch wenn Heidelberg in der Vorsaison mit dem Einzug in die Final Four ein überraschendes Ausrufezeichen im Pokal gesetzt hatte.
Nach gerade einmal 80 Sekunden fiel der erste Treffer, als Johannes Marz den Ball am Starting Goalie Christian Ritter vorbei über die Linie stocherte. Es entwickelte sich eine schnelle Partie, in der Heidelberg nun aber immer mehr die Oberhand gewann. Gerade im Vergleich zur Vorsaison-Achtelfinalpartie gegen Bonn/Köln zeigten sich die Gastgeber dabei deutlich agiler und spielfreudiger, was auch dem aktuellen Gegner aus Ingolstadt Probleme bereitete. Matthias Lother glich in der 6. Minute zum 1:1 aus, in den zweiten zehn Minuten des ersten Abschnitts zog der UCH dann durch Tore von Steffen Haschler, Jan Zill, Kapitän Matthias Wallentin und Jukka-Pekka Haapalahti auf einen Pausenstand von 5:1 davon.
Anstatt die eigenen Stärken zu nutzen und in der Defensive konsequenter zu agieren, haderten die Gäste unverständlicherweise mit dem Schiedsrichtergespann, die eine sehr gute Partie ablieferten. IFF-Referee Steven Piourun zeigte eine herausrangende Partie, so dass der deutlich weniger erfahrene Markus Tölzer eine ebenfalls ordentliche Figur abliefern konnte. So gab es nun auch erste Strafzeiten - doch während die zweiminütige Abwesenheit von Heidelbergs Michal Hronsky folgenlos blieb, nutzte der ehemalige Nationalspieler Christian Merkel die Zeitstrafen gegen Robert Kathrein und Johannes Marz jeweils zu Überzahltreffern, dazwischen gab es noch einen Treffer vom ebenfalls Nationalmannschafts-erfahrenen Mathias Lother, so dass Heidelberg acht Minuten vor der zweiten Pause bereits unaufhaltsam mit 8:1 in Führung ging. Ein weiterer Treffer von Merkel (34.) und ein Überzahltor von Carl Öhlander vier Sekunden vor der Pause in Überzahl (Ausschluss Mathias Braun) führten zu einem letztlich verdienten 10:1-Zwischenstand nach vierzig Minuten.
Die Partie in der etwas altbackenen und nicht wirklich einladenen Sporthalle in Heidelberg wurde nun immer hektischer, wodurch auch die Spielkultur etwas litt. Matthias Braun, dessen unrühmliches Verhalten auf dem Feld man explizit erwähnen muss, saß erneut auf der Strafbank, als Hronsky in der 48. Minute auf 11:1 erhöhte. Zwei Minuten nach diesem Treffer kam es dann zu der unschönsten Szene der Partie: bei einem Heidelberger Angriff stocherte ein Spieler nach dem Ball, der bereits in den Händen der Ingolstädter Torfrau Birgit Knieg. Zwar wurde die Schlussfrau dabei getroffen, dass allerdings der eben zitierte Mathias Braun nun völlig austickte und seinen Gegenspieler verbal zumindest mit einem Primaten verglich, war trotzdem unangemessen. Zwei Meter hinter Braun stand ein Herr in grün namens Markus Tölzer - und wer diesen Mann in grün als Schiedsrichter kennt, weiss, dass es hier nur eine Entscheidung gab: die Karte war rot, der Herr in schwarz musste in die Dusche - eine harte, aber vertretbare Entscheidung, zumal sich der Bestrafte mit seinem Verhalten zuvor auf den Platz schon sämtlichen Kredit verspielt hatte, den man dann vielleicht in einer solchen Szene braucht, um mit einer Zehnminutenstrafe davon zu kommen. Erstaunlicherweise muss man resümieren, dass die Matchstrafe 3 nicht nur den Kassen des Deutschen Unihockey-Bundes, sondern auch der Partie gut tat, denn nachdem Heidelberg die fünf Minuten Überzahl mit nicht allzu viel gesteigertem Engagement und nur einem Treffer durch Matthias Wallentin (53.) verstreichen ließ, entwickelte sich noch einmal für gut fünf Minuten eine richtig ansehnliche Unihockeypartie. Vor allem die Gäste besannen sich nun auf ihre Stärken und erzielten durch Simon Wagner zwei schöne Tore nach schnellen Angriffen - der Schlusspunkt in Form der Treffer zum 13:3 und 14:3 überließ Heidelberg dann aber noch einmal seinem Kapitän Wallentin, der wohl somit auch dieses Jahr seine Mannschaft als bester Süd-Vertreter in die nächsten Pokalrunden führen wird.



  UC Heidelberg   ESV Ingolstadt
72 Christian Ritter (TW) 7 Birgit Knieg (TW)
5 Matthias Wallentin (C) 3 Björn Konieczny (C)
10 Carl Öhlander 24 Frank Dinger
12 Christian Merkel 53 Robert Kathrein
23 Mathias Lother 68 Johannes Marz
33 Nico Wintergerst 77 Christian Treuther
1 Alex Meyer - Schlichtmann (TW) 8 Roland Albrecht
6 Petr Orsuliak 9 Simon Wagner
9 Jan Zill 60 Markus Schäfer
11 Michael Hronsky 67 Mathias Braun
14 Jukka-Pekka Haapalahti    
19 Philipp Gabriel    
21 Carl Bohman    
22 Steffen Haschler