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Mit Spannung erwartete ich am 2. Oktober 2004 das Duell zwischen dem TV Eiche Horn und den neuen Bundesligisten
aus Bremen. Die Gastgeber waren 2004 immer noch sieglos in der Bundesliga, zeigten aber in ihrem ersten Saisonspiel gegen
Heidelberg eine gute Leistung. Berlin hatte mit einem Sieg in Hamburg auf sich aufmerksam gemacht.
Im ersten Drittel sahen die Zuschauer ein sehr schnelles und attraktives Spiel. Berlin hatte vielleicht leicht in puncto
Spielanteilen die Nase vorn, trotzdem blieb das Spiel erst einmal torlos, ohne auch nur ein Funken langweilig zu sein.
In der 17. Minuten gingen die Hausherren dann in Führung, doch wirkten in der Folge in der Defensive etwas unkonzentriert,
was die Berliner in der 18. und 19. Minute zu einem Doppelschlag nutzen konnten. Doch Bremen stellte schnell wieder auf Kampf
um und schob kurz vor der Pause den Ball durch die Hosenträger des Berliner Goalies zum 2:2-Drittelstand ein.
Mit einer frühen Führung im zweiten Abschnitt schienen die Bremer entgültig die Kontrolle zu übernehmen. Zudem
hatten sie in der 29. Minute die Riesenchance, auf zwei Tore Abstand zu erhöhen, als sie für 1:21 Minuten eine 5:3-Mann-überzahl
nicht nutzen konnten. Das Drittel verlief danach weiterhin sehr schnell und attraktiv, beide Teams machten aber einen etwas
hektischeren Eindruck.
Gute sechszig Sekunden nach dem Pausentee zappelte der Ball nach einem Freischlag im Bremer Tor - 3:3. Doch wieder
ging Bremen in der Folge in Führung. Berlin spielte eine Überzahl zwar kontrollierend, aber ideenlos, Bremen fing
den Ball ab, konterte, Short-Handed-Goal in der 45. Minute. Doch nur knappe drei Minuten später ließen die Eiche-Verteidiger
den Gästesturm gewähren, wieder war die Partie ausgeglichen. Die Partie war nun unglaublich spannend. Eine
Überzahlchance versägten die Gäste, indem sie einen aus ihren Reihen kurz darauf ebenfalls zur Zwangpause
schicken. Aber warum auch Überzahl spielen? Genau in dem Moment, wo der Bremer Spieler wieder das Spielfeld
betrat, leiteten die Berliner einen Konter ein, der im Bremer Kasten endete - 4:5 (SH). Die Berliner schienen die folgende
Unterzahl schon überstanden zu haben, doch als der Berliner Spieler aufs Feld kam, verlor sein Mitspieler völlig
unnötig den Ball, die Gastgeber sagten "Danke" und erzielten das 5:5. Fast wäre es zu einem weiteren Berliner
Unterzahltreffer gekommen, als der ansonsten grandiose Jan Ehrmann sein Bremer Tor verließ und seinem unbedrängten Verteidiger
den Ball fast von der Kelle trat. Ein Berliner stand somit plötzlich völlig frei vor dem leeren Kasten, ein Bremer konnte
den schwachen Schuß aber von der Linie kratzen.
Beide Teams zeigten ein sehr ansehnliches und gefälliges Spiel. Wenn diese Partie von einer Partie, egal von welcher,
gewonnen worden wäre, müsste im Fazit über den Verlierer der Satz "Wer seine Chancen so vergibt, hat es nicht
verdient zu gewinnen" auftauchen. Beide Teams hätten aus ihrer Sicht die Partie gewinnen müssen, am Ende bleibt
ihnen ein absolut leistungsgerechtes Unentschieden.
Leider sind die Fotos aus der Halle deutlich schlechter als das Spiel war, die Halle ist einfach brutal dunkel.
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