Bayer Dormagen - SG Wallau/Massenheim 34:29 (18:13)

Auch wenn Dormagen in der Woche zuvor in Bietigheim strauchelte, lag der Tabellenführer auch am 30.12.2007 noch zwei Punkte vor der Konkurrenz aus Düsseldorf. Von Wallau/Massenheim war dementsprechend nicht zu erwarten, dass sie für die recht souveränen Dormagener einen Stolperstein im Bayer Sport Center darstellen würden. Der traditionsreiche Gastverein zog auf jeden Fall die Massen an die Sporthalle am Rhein: mit über 2500 Zuschauern war die Halle offiziell ausverkauft.
Die Partie begann nervös: nach dem ersten Tor für die Gäste durch Stefan Bonnkirch schaffte es Dormagen erst nach über drei Minuten, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen - dass dieser Treffer von Alexander Koke per Siebenmeter gleichzeitig der Ausgleich war, war dem starken Vitali Feshchanka im Dormagener Tor zu verdanken. Bayer übernahm dann die Kontrolle über die Partie - als Tobias Plaz nach zehn Minuten zum 7:2 traf, hatten die Hausherren die Favoritenrolle scheinbar unaufhaltsam eingenommen. Doch die deutlich Führung gab keineswegs Sicherheit - über die ganze Partie mussten die Zuschauer leichte Ballverluste und Fehlpässe ertragen. Allerdings waren die Gäste im ersten Abschnitt nicht wirklich vorbildlicher und vergaben sämtliche Chancen, den Favoriten ernsthaft unter Druck zu setzen. Bezeichnend war zum Beispiel die 23. Minute, in der die Hessen in Unterzahl zum 12:12 hätten ausgleichen können. Stattdessen machten sie den Gegner stark, Bayer zeigte eine ausnahmsweise sehr überzeugende Schlussphase der ersten Halbzeit und zog wieder bis zum Ende der 30. Minute auf fünf Tore Vorsprung davon.
Im zweiten Abschnitt blieb es nicht nur nervös, sondern auch deutlich ruppiger. Auch wenn die Schiedsrichter Reichenbach / Scheipers eine sehr kleinliche Linie fuhren und insgesamt zwölf Zeitstrafen verteilten, hatten sie die Partie phasenweise nicht mehr im Griff. Gerade zwischen der 35. und 43. Minute wurde die Partie dadurch sehr unansehnlich und lebte vor allem von der Spannung, da sich Dormagen im Unterschied zum Gegner deutlich stärker aus der Ruhe bringen ließ.
In der ersten Bundesliga hätte die Dormagener Leistung gegen keinen Gegner den Erfolg als Resultat gehabt - um einen Gegner aus dem Mittelfeld der zweiten Spielklasse in Schacht halten zu können, reichte Dormagens letztes Match in 2007 aber aus. Die Rheinländer bleiben somit verdient Tabellenführer der 2. Bundesliga Süd.