FC Bayern München - 1. FC Saarbrücken 6:2 (1:0)

Ein kleiner Banner sorgt für eine große Reise: nachdem der Sport-live.net-Banner auf der Homepage von Katharina Baunach prangt, war es am 31. Oktober 2009 dringend Zeit, dem FC Bayern München beim Heimspiel gegen Aufsteiger 1. FC Saarbrücken einen Besuch abzustatten. Der Fast-Meister der Vorsaison ging gegen die Mannschaft von Stephan Fröhlich natürlich als klarer Favorit in die Partie - leider war die klare Favoritenrolle wohl nicht der einzige Grund, warum sich bei gerade in der zweiten Hälfte sehr frischen Temperaturen nur etwa 200 Seelen in den Aschheimer Sportpark verirrten.
Die Daheimgebliebenen wurden leider auch in ihrer Ignoranz bestätigt, denn nur in wenigen Momenten konnte man dieser Samstags-Partie wirkliche Attraktivität nachsagen - letztlich gab es auch zu wenig schöne Angriffe. Die Gastgeberinnen waren dabei klar feldüberlegen, meistens stand die Saarbrücker Abwehr in den ersten 45 Minuten aber mit Glück und Geschick sicher. In der 14. Minute sorgte dann Vanessa Bürki für die somit nicht unverdiente Führung ihrer Mannschaft - vorangegangen war ein wunderschöner Angriff über Tanja Wörle, die den Ball an die Strafraumgrenze zu Bürki ablegte, die von dort sicher abschloss. Eine gute Leistung in den ersten dreißig Minuten hatte dabei auch Daniela Schneider, die es sich zwar damit einfach machte, die Partie extrem kleinlich zu leiten, aber hiermit eine gute Figur machte - allerdings sei schon jetzt erwähnt, dass Schneider ganz offenbar die Halbzeitpause im Umkleidecontainer nicht gut bekam, in der zweite Halbzeit war die Unparteiische aus Limbach-Oberfrohna deutlich unsicherer. Zeit über die Schiedsrichterleistung zu senieren blieb genug, denn viel passierte nicht auf dem grünen Rasen. Um die dreißigste Minute wurde Saarbrücken etwas munterer, Ulrike Schmetz blieb aber im Bayern-Tor beschäftigungslos. Auf der anderen Seite musste hingegen Barbara Legrand in der 33. Minute ganz tief durchatmen, als Julia Simic aus sehr spitzem Winkel nur die Latte traf - der Abpraller war allerdings mangels aufgerückter Offensivspielerinnen eine sichere Beute für die Saarbrücker Abwehr. Kurz vor der Pause wurde noch ein schöner Bürki-Angriff zur Ecke geklärt, letztlich galt es sich aber nun erst einmal, sich in der Halbzeitpause beim Stand von 1:0 aufzuwärmen.
Die Halbzeitwärme schien aber vor allem auf die Sturmreihen zu wirken, da man im zweiten Abschnitt doch deutlich mehr Abwehrschnitzer zu beobachten waren. So muss sich die Saarbrücker Abwehr fragen, warum in der 52. Minute sowohl Simic als auch Bürki ungedeckt im Strafraum auftauchten - dabei bediente Simic ihre Teamkollegin zum 2:0. Doch der Sieg war damit keineswegs "eingetütet", denn zumindest beim ruhenden Ball waren die Gäste brandgefährlich. Nicht einmal zwei Minuten nach Bürkis Treffer knallte Juliana Edwards einen Freistoß derart unter die Latte, dass einem das Spielgerät leidtun konnte - Ulrike Schmetz war hier hingegen definitiv chancenlos. Anstatt nun konzentriert die Chance zum Comeback zu suchen, lenkte sich Saarbrücken lieber mit Verbalscharmützeln ab. Ob es nun gerade ein solches Konzentrationsproblem war, dass in der 57. Minute zum 3:1 führte, lässt sich immer leicht schreiben - Fakt ist, dass ein völlig harmloser Bayern-Freistoß durch die Saabrücker Abwehr rutschte, wieder war es Bürki, die den Ball im Tornetz versenken durfte. Doch auch dies gab den voll überlegenen Bayern nicht die erwartete Sicherheit, vielmehr tauchte Christina Arend kurz nach diesem Treffer frei vor Schmetz auf, die klären konnte. In der 61. Minute musste Legrand alles geben, als nach Stefanie Mirlachs Flanke Bürki den vierten Treffer auf dem Fuss hatte. Dies war dann auch die letzte Torchance für eine Viertelstunde, allerdings gab es dann noch gleich vier weitere Treffer in der Schlussviertelstunde: nach einer Ecke und einem flachen Querpass der eingewechselten Annika Doppler sorgte Bianca Rech in der 76. Minute dafür, dass nicht nur Vanessa Bürki als Bayern-Torschützin im Spielbericht auftauchte. Zwei Minuten später erzielte Julia Simic auch noch ihren wohlverdienten Treffer, bis ein weiterer Freistoß-Hammer der Gäste, dieses Mal aus gut 17 Metern von Kelli Fritz Cronkite, im Netz von Schmetz landete - allerdings muss sich Bayerns Schlussfrau auch Kritik über die Stellung der Mauer gefallen lassen. In der Schlussminute sorgten die Bayern für den letzten Treffer - mit ihrem vierten Treffer setzte Bürki ein großes Ausrufezeichen unter ihre starke Leistung.



  FC Bayern München   1. FC Saarbrücken
1 Ulrike Schmetz (TW, C) 26 Barbara Legrand (TW)
2 Stefanie Mirlach 4 Ann-Katrin Schinkel
5 Tanja Wörle 6 Christina Arend
6 Katharina Baunach 8 Sarah Karnbach (C)
7 Carmen Roth 9 Meredith Teague
9 Vanessa Bürki 11 Meike Trach
10 Julia Simic 12 Cynthia Uwak
17 Kathrina Würmseer 13 Julia Leykauf
19 Carina Wenninger 14 Kelli Conkrite
21 Nicole Banecki 21 Laura Vetterlein
33 Bianca Rech 25 Juliana Edwards
8 Annika Doppler 3 Stefanie Kaiser
11 Carolina Pini 19 Selina Dambier